Zum 175. Jahrestag der Deutschen Revolution von 1848 war von den anderen Fraktionen gewünscht worden, dass in einer Sitzungspause des Kreistages eine theatralische Aktion des Ensembles der Büchner-Bühne Riedstadt vorgeführt werden sollte.
Die Mitglieder der Fraktion der AfD sahen eine solche Theateraufführung als unangemessen an. Sowenig eine Kreistagssitzung während einer Pause im Theater abgehalten werden kann, sowenig angemessen ist es, ein Theaterstück in einer Sitzungspause eines Parlamentes aufzuführen.
Bei den Aufführungen der BüchnerBühne Riedstadt handelt es sich um politisch polarisierendes Aktionstheater. Dies hat im Kreistag nichts verloren. Die Abgeordneten dort sollen nicht nur ungestört von nicht gestattetem Zuschauerapplaus, sondern selbstverständlich auch unabhängig von anderer politischer Beeinflussung ihrer Arbeit nachgehen können.
Die AfD-Fraktion äußerte daher ihr Unverständnis zu dieser Aktion und sah darüber hinaus die Würde des von den Bürgern demokratisch gewählten Kreistages beeinträchtigt.
Die anderen Fraktionen hielten jedoch an ihrem Beschluss fest, und als die Kreistagsvorsitzende schließlich während der Sitzung eine Pause, die normalerweise nicht stattfindet, ausrief, begann auch umgehend das linksaktivistische laute Spektakel.
Die AfD-Fraktion sah sich dadurch genötigt, den Saal zu verlassen.
Dieser Vorgang regte den Redakteur des Echos und der Main-Spitze, Harald Sapper, zu einem eigenen Artikel an, in dem er unseren Fortgang kritisierte.
Unser Fazit ist, dass bedauerlicherweise sowohl die anderen Abgeordneten als auch die Presse, die beiden Ebenen politischer demokratischer Arbeit und politischer Aktion nicht auseinanderhalten können oder wollen.
Es wäre ohne Schwierigkeiten möglich gewesen, das Theaterstück ein oder zwei Stunden später also nach der Kreistagssitzung aufzuführen.
Vermutlich hätte sich allerdings dann die Anzahl der genötigten Zuschauer stark reduziert.
Denn selbst, wenn man derselben Meinung wie die AfD ist, traut man sich doch meist nicht, das offen zu sagen.